Technischer Fortschritt und soziale Entwicklung in der Urgeschichte

Die Urgeschichte beschreibt die älteste uns bekannte Periode der Geschichte der Menschheit. Erforscht wird sie durch Archäologen ihrer Hilfswissenschaften. Die Urgeschichte wird nach einem Dreiperiodensystem, welches 1836 veröffentlicht wurde und bis heute gültig ist in die Steinzeit, Bronzezeit und Eisenzeit gegliedert. Diese Einteilung bezieht sich auf Europa, den Nahen Osten und den Raum um das Mittelmeer, denn für andere Gebiete ist diese Gliederung nicht relevant, da dort keine Verarbeitung von Metal und auch keine Schrift erfunden wurde. Dies ist auch der Grund, warum die historische Zeit von Nordamerika nicht vor seiner Entdeckung durch die Spanier beginnt.

Die Steinzeit, welches der älteste Abschnitt ist, wird in Altsteinzeit und Jungsteinzeit, welche mit der Entstehung der Landwirtschaft begann, gegliedert. Der Gebrauch von Werkzeugen und werkzeugähnlichen Gegenständen wurde bei vielen Primaten beobachtet. Zu Beginn der Entstehung der Technik bei den Vorfahren des Homo sapiens ging es daher um die zunächst wenig ausgereifte Bearbeitung von Werkzeugen. Die verwendeten Steine, die als Werkzeug fungierten, waren namensgebend für die technologische Ära, jedoch gibt es keinen Grund zur Annahme, dass damals andere Materialien wie Holz, Knochen oder Pflanzenschalen nicht verwendet wurden, auch wenn dies archäologisch nicht bewiesen werden konnte. Zu Beginn dehnte sich die Benutzung der Steine auf verschiedene Waffen und Werkzeuge aus, es wurden z. B. Wurfsteine, Speere oder Messer aus Stein angefertigt, aber auch Hammer und Steine, die als Amboss dienten.

Ein wichtiger Faktor war die Beherrschung des Feuers. Der gezielte Gebrauch des Feuers durch den Menschen gilt für vor ca. 800.000 Jahren als bewiesen. Durch die Nutzung von Feuer konnten auch kalte Regionen während der Eiszeit besiedelt werden, Speisen konnten gekocht werden. Die Dichte der Nahrung pro Mahlzeit stieg erheblich an, aber da die Nahrung durch das Kochen und Garen auch weicher gemacht wurde, nahm der Kaudruck ab und so wurden die Zähne und die Muskulatur, die für das Kauen benötigt wird, nur vermindert ausgebildet.

Während der Eiszeit wurde Keramik erfunden und entwickelt. Man nimmt an, dies geschah zufällig, als Lagerfeuer auf Ton- oder Lehmboden entzündet wurden und Keramik dann dort als Zufallsprodukt entstand.