Europas Geschichte beginnt mit der Geschichte der Menschen auf dem europäischen Kontinent. Erste Siedlungen lassen sich bereits zwischen 45.000 und 25.000 v. Chr. nachweisen. Dauerhaft hat sich der Homo sapiens dann ca. 7000 v. Chr. in Europa niedergelassen. In der Mittelsteinzeit lebten die Sammler und Jäger als Nomaden, in der Jungsteinzeit haben wahrscheinlich aus dem Orient stammende Völker das fruchtbare Land Europas als Bauern besiedelt. Später, um 2500 v. Chr., vermischten sich die Ackerbau treibenden Völker mit indogarmanischen Reitervölkern und legten damit den Grundstein für die Entwicklung verschiedenster ethnischer Gruppen, wie die Germanen, die Slawen, die Kelten, die Griechen und viele mehr. Der Zustrom weiterer Völker aus dem Osten, der Skythen und Kimmerier, setzte in der Bronzezeit um 1800 v. Chr. ein. Auf der Insel Kreta entstand mit den Minoern und Achäern die erste Hochkultur Europas. Gleichzeitig breiteten sich die Kelten mit ihrer einflussreichen Kultur weiter aus. Ihre Spuren finden Archäologen heute von Spanien über ganz Mitteleuropa bis in die Türkei. Das Ende der Bronzezeit läutete den Beginn der westlichen Zivilisation in der Antike ein.
Im antiken Griechenland steht die Wiege Europas. Hier entstand auch sein Mythos. Europa, Tochter eines phönizischen Königs, wurde von Zeus nach Kreta entführt. Der heimatliche Kontinent trägt aufgrund einer Vision der Aphrodite den Namen Europa. Zunächst war Griechenland nur eine Ansammlung mehrerer Stadtstaaten. Unter dem Einfluss verschiedenster Kulturen und Regierungsformen entstanden hier die Grundlagen für Wissenschaft, Philosophie, Politik, Musik und Theater. Griechenlands Stadtstaaten bildeten in vielen Gebieten, so auf Sizilien, in Süditalien und der Türkei Kolonien, die untereinander Kriege führten und sich damit schwächten.
Für König Philipp II. von Makedonien wurden die Kolonien zur leichten Beute. Sein Sohn, Alexander der Große, verbreitete die Kultur und das Wissen der Griechen bis nach Ägypten, ja gar bis nach Indien. Die Römer übernahmen einen Großteil der Kultur und des Wissens der Griechen. Von Italien aus breitete sich Rom seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. nach und nach über den Mittelmeerraum aus. Roms Vormachtstellung fußte auf der Kontrolle und Herrschaft über den gesamten Mittelmeerraum. Bis nach England, Rumänien und Mesopotamien hatte sich das Weströmische Reich ausgebreitet. Mit der Völkerwanderung, die im Jahre 476 einsetzte, war der Untergang des Weströmischen Reiches besiegelt. Das endgültige Ende der Antike im 7. Jahrhundert durch die Ausbreitung der Araber und ihrer Kultur war gleichsam der Beginn des Mittelalters. Die römische Zentralverwaltung wich in der Folgezeit dem Feudalismus. Überlebt hat diesen politischen Umbruch lediglich die Institution der Kirche.